Die erste Etappe der Wiesengänger Route verläuft vom Rathaus in Kaufbeuren zum Rathaus in Marktoberdorf. Die Highlights dieser einfachen Streckenwanderung sind die Burg Kemnat nahe Kaufbeuren und der Wanderweg entlang der Wertach. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.
Besonderheiten:
Die Burg Kemnat ist die Ruine einer Spornburg und war der Sitz der mittelalterlichen Herrschaft Großkemnat. Von der einst bedeutenden Höhenburg steht heute im Wesentlichen nur noch der Bergfried, der fälschlicherweise mit „Römerturm“ bezeichnet wird und in Landkarten als Wartturm eingezeichnet ist. Er steht in Großkemnat, einem etwa vier Kilometer außerhalb des Zentrums gelegenen Ortsteil der Ostallgäuer Stadt Kaufbeuren. Der Name der Burg leitet sich vom lateinischen caminata ab, das für beheizbares Gemach oder Gebäude steht.
Die unzutreffende Bezeichnung „Römerturm“ für den Bergfried stammt aus dem 19. Jh. und ist heute noch üblich. Er ist quadratisch mit einer Seitenlänge von neun Metern und besteht aus großen gebuckelten Nagelfluhquadern. Auf dem etwa drei Meter starken Sockel sitzen vier weitere Geschosse, die von einer modernen Aussichtsplattform mit Zeltdach abgeschlossen werden. Der mit Dach etwa 23 m hohe Bergfried wird heute als Aussichtsturm genutzt und ist tagsüber frei zugänglich. Nach Süden bietet sich von der auf 17 m Höhe liegenden Plattform ein Panorama vom Wettersteingebirge über die Tannheimer und Lechtaler Berge bis zu den Allgäuer Hochalpen.
Nach der Iller ist die Wertach der größte in den Allgäuer Alpen entspringende Fluss. Von dort aus fließt sie nach Norden in Richtung Augsburg, wo sie in den Lech mündet. Mit jeweils knapp 50 km sind ihre beiden längsten Nebenflüsse die Gennach und die Singold. Im unwegsamen Voralpengebiet diente der Fluss als wichtige Verkehrsverbindung zwischen Augusta Vindelicorum (dem heutigen Augsburg), der damaligen Hauptstadt der römischen Provinz Raetia, und der bedeutenden Stadt Cambodunum, dem heutigen Kempten. Parallel zur Wertach, auf der Hochterrasse zum Lech hin, verlief die Allgäustraße. Augsburg wurde am Nordende der Lechfeld-Hochterrasse errichtet, wo es nach Westen, Norden und Osten hin von den beiden Flüssen geschützt wurde und durch diese natürlichen Wasserbarrieren gut zu verteidigen war.
Wegstrecke:
Kaufbeuren – Rathaus – Neptunbrunnen – Blasiusberg – St. Blasius-Kirche – Kaiserweiher – Fatima-Kapelle – Burgruine Großkemnat – Römerturm – Skihütte – Oberbeuren – Naturlehrpfad „Via Aqua“ – Moränenlandschaft – St. Jakobus-Kirche – Modellflugplatz – Marienkapelle zur Unbefleckten Empfängnis – Bergbauer – Heuweg – Hiemenhofen – Ruderatshofen – Geisenhofen – Hattenhofen – Hörtnagel – Eisenbahnmuseum – Wertach – Thalhofen – Marktoberdorf – Rathaus