Wiesengänger (Heimatstätten) Etappe 8: von Altusried nach Schmidsfelden

 

Die Etappe 8 der Wandertrilogie Allgäu verläuft von Altusried über weitläufige Hügellandschaften nach Schmidsfelden. Die 20 km lange Streckenwanderung startet an der Ortsmitte von Altusried und endet am Wanderparkplatz in Schmidsfelden.  Die Highlights dieser Tour sind die Freilichtbühne in Altusried und die Marienkapelle Unterkürnach. Der Wanderweg verläuft fast immer auf befestigten Wegen.

Besonderheiten:

Altusried ist hauptsächlich für den dort ansässigen Theaterverein berühmt, der auch überregional bekannt ist. Von diesem ausgehend werden jährlich größere Stücke, wie beispielsweise Eigeninterpretationen der Artus-Sage oder der drei Musketiere, auf der „Freilichtbühne Altusried“ aufgeführt, ebenso wie viele, kleinere Stücke, die über das Jahr hinweg im „Theaterkästle“ zu sehen sind.

Die Freilichtspiele Altusried sind eine alle drei Jahre stattfindende Freiluft-Theaterveranstaltung in Altusried mit 140-jähriger Tradition. Als ehrenamtliche Darsteller fungieren nahezu ausschließlich die Bewohner des Ortes Altusried. Im Jahr 1879 wurde von Altusrieder Laiendarstellern erstmals das Stück Der bayerische Hiasl auf die Bühne gebracht. 1911 waren bereits 500 Gemeindemitglieder beteiligt, den Freiheitskampf Andreas Hofers szenisch darzustellen. Bis zum Bau der festen Zuschauertribüne prägten die Stücke „Andreas Hofer“, „Götz von Berlichingen“, „Wilhelm Tell“ den Spielplan. Das Thema „Freiheit und Kampf gegen Unterdrückung“ ist bis heute das beherrschende Leitmotiv der Theateraufführungen geblieben, allerdings hat man sich seit 2005 auch anderen Helden aus Geschichte und Literatur geöffnet.

Schmidsfelden ist ein kleines Glasmacherdorf etwa 13 km südöstlich von Leutkirch im Allgäu auf 760 m ü. NN. Das Dorf liegt unmittelbar an der württembergisch-bayerischen Grenze am Zusammenfluss von Kürnach und Eschach. Es besteht aus der eigentlichen Glashütte, einem Magazin und einem Verwaltungsbau sowie Arbeiterhäusern, einem Herrenhaus und einer Kapelle. Nicht mehr erhalten ist ein Pochwerk an einem Seitenkanal der Eschach. Die Glashütte Schmidsfelden wurde in den Jahren 1825 und 1826 an der Stelle der Ratzenmühle von Johann Balthasar von Schmidsfeld eingerichtet und von seinen Erben bis ins Jahr 1898 betrieben. Der Betrieb ersetzte die schmidsche Glashütte von Eisenbach und stellt damit das letzte Glied einer Kette älterer Hüttenstandorte dar.

Die römisch-katholische Kapelle St. Michael ist ein in der bayerischen Denkmalliste eingetragenes Bauwerk in der Einöde Unterkürnach des Marktes Wiggensbach im schwäbischen Landkreis Oberallgäu. Lokal wird die kleine Kirche im Kürnacher Wald als Marienkapelle bezeichnet. Die an der Straße zwischen Schmidsfelden und Wegscheidel gelegene Kapelle wurde unter Honorius Roth von Schreckenstein gegen 1780 auf Grundlage eines älteren Vorgängerbaus errichtet. Der Vorgängerbau ist auf einer Zeichnung von 1754 dokumentiert. Die Kapelle ist Teil des 1709 errichteten, ländlichen Herrschaftshauses Kürnach des Fürststifts Kempten. St. Michael wurde 1903 und 1951/52 grundlegend saniert. Eine weitere Restaurierung fand in den Jahren 1993 bis 1995 statt. Eine Muttergottesfigur des Hauptaltars wurde in den 1960ern gestohlen; später wurde sie durch ein geschenktes Exemplar des Restaurators Joseph Schugg ersetzt.

Wegstrecke:

Altusried – Sankt Blasius und Alexander – Warmwasserfreibad „Im Tal“ – Freilichtbühne Altusried – Riedbach – Ried – Frühstetten – Trunzen – Egholz – Schwenkels – Strohmayers – Zur Mühle – Käsweg – Hitzlo – Scheiben – Schwarzachen – Holzwart – Heckels – Adelegg – Marienkapelle Unterkürnach – Kürnach – Sägewerk Haggenmüller – Wolfsberg – Mussenhof – Schmidsfelden