Wiesengänger (Glückswege) Etappe 5: von Ottobeuren nach Bad Grönenbach

Die fünfte Etappe der Wandertrilogie Allgäu verläuft vom Benediktinerkloster in Ottobeuren zum Marktplatz in Bad Grönenbach. Ich bin diese Strecke in umgekehrter Richtung gelaufen. Die Highlights der 17 km langen Streckenwanderung sind das Benediktinerkloster in Ottobeuren und die geologischen Orgeln von Bossarts. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen und kann auch bei schlechtem Wetter gut gelaufen werden.

Besonderheiten:

Das Kloster Ottobeuren ist eine Benediktinerabtei im oberschwäbischen Ottobeuren. Der auch als „Schwäbischer Escorial“ bezeichnete Baukomplex liegt in der Diözese Augsburg. Die Abtei gehört der Bayerischen Benediktinerkongregation an. Die spätbarocke Basilika wurde als Klosterkirche 1737–1766 von Simpert Kraemer (bis 1748) und Johann Michael Fischer erbaut und ist dem Hl. Alexander und dem Hl. Theodor geweiht. Der Bau fand in der Regierungszeit der Äbte Rupert Neß und Anselm Erb statt. Zur reichen Ausstattung gehören unter anderem Kuppel- und Deckenfresken sowie Altarbilder der Vetter Johann Jakob und Franz Anton Zeiller aus Tirol, Stuckfiguren von Johann Joseph Christian, Stuckarbeiten von Johann Michael Feuchtmayer dem Jüngeren. Fast unverändert sind die zwei weithin berühmten barocken Chororgeln von Karl Joseph Riepp: die viermanualige Dreifaltigkeitsorgel mit 47 Registern und die zweimanualige Heiliggeistorgel mit 27 Registern, beide mit französischem Klangbild. Der Erbauer betrieb nebenher unter anderem in Dijon (Burgund) einen Weinhandel. Das Chorgestühl stammt von Martin Hermann (Schreinerarbeiten) und Johann Joseph Christian (Reliefs) und gilt als eines der schönsten des süddeutschen Barock. Mittelpunkt der Kirche ist ein romanisches Kruzifix (um 1220). Die ungewöhnliche Nord-Süd-Ausrichtung der Kirche ist durch ihre Lage innerhalb der Gesamtanlage bedingt, deren Grundriss die Form eines Kreuzes hat. 1926 wurde die Klosterkirche von Papst Pius XI. zur Päpstlichen Basilika erhoben.

Geologische Orgeln sind vertikale, röhrenartige Hohlräume, die durch das Auswittern von weichem, feinkörnigem Material entstanden sind. Es gibt es überall im Bereich der alpinen eiszeitlichen Schotterfelder. Beispiele dafür liegen etwa zwischen Wolfertschwenden und Ottobeuren beim Weiler Bossarts im Landkreis Unterallgäu, bei Oberschroffen, Gemeinde Unterneukirchen im Landkreis Altötting in Bayern oder in Helpfau-Uttendorf in Oberösterreich.

Die Einöde Schachen liegt etwa 3 km westlich von Ottobeuren. Der Ort ist mit dem Hauptort über eine Landstraße verbunden. Im Jahre 1449 ist ein Streit zwischen dem Schachenhof und der Eymühle in den Akten vermerkt. Es ging um die sogenannte große Mahd, die zwischen Benningen und Herbishofen lag. 1479 war Ludwig von Rothenstein Besitzer von Schachen. Kurz darauf kam der Weiler in den Besitz des Klosters Ottobeuren. In Schachen gibt es ein kleines Elektrizitätswerk, das früher Schachen, Brüchlins, Wolferts und Niebers mit Strom versorgte. Der Schachenweiher dient der Bevölkerung in der Umgebung als Ausflugsziel und Badesee.

Wegstrecke:

Bad Grönenbach – Marktplatz – St. Phillipus und Jakobus – Thal – Bahnhof Bad Grönenbach – St. Vitus – Wolfertschwenden – Niederdorf – die geologischen Orgeln von Bossarts – Gustavquelle – Höll – Eschbach – Niebers – Schachen – Badesee Schachen – Brüchlins – Ottobeuren – Marktplatz – Benediktinerkloster

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