Wiesengänger (Glückswege) Etappe 4: von Katzbrui nach Ottobeuren

Die vierte Etappe der Wandertrilogie Allgäu verläuft vom Mühlengasthof in Katzbrui zum Benediktinerkloster in Ottobeuren. Die Highlights der 25 km langen Streckenwanderung sind die Wallfahrtskirche „Unserer lieben Frau vom Berge Karmel“, die Klosteranlage Wald und das Benediktinerkloster in Ottobeuren.   Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen und kann auch bei schlechtem Wetter gut gelaufen werden.

Besonderheiten:

Die Wallfahrtskirche „Unserer lieben Frau vom Berge Karmel“ ist ein Gotteshaus im oberschwäbischen Mussenhausen. In der Pfarreiengemeinschaft Markt Rettenbach ist sie Filialkirche der Pfarrei St. Otmar in Eutenhausen und gehört zum Dekanat Memmingen im Bistum Augsburg. Die Kirche ist von marianischer Symbolik geprägt, die sich nicht nur in den zahlreichen Fresken von Johann Baptist Enderle zeigt, sondern auch bei den stuckierten Putten, die zwölf Tugenden Mariens darstellen. Beachtenswert ist die Kombination von Gemälden aus dem Themenkreis der Passion Christi mit passenden Emblemata im Chorgestühl. Seltenheitswert haben die vierzehn krippenartigen, geschnitzten Kreuzwegstationen. Die Kirche wurde im Auerbachtal am südlichen Ortsrand des Ortes Mussenhausen erbaut. Der Ortsrand ist hier noch nicht zersiedelt. Nördlich schließt sich ein Altenheim an, im Osten verläuft die Staatsstraße St 2013. Der Norden ist unbebaut und wird landwirtschaftlich als Grünlandfläche genutzt. Im Westen wird die Kirche durch das angebaute Klösterl begrenzt.

Klosterwald ist ein Ortsteil des oberschwäbischen Marktes Ottobeuren. Der Weiler Klosterwald liegt etwa 3 km nördlich von Ottobeuren. Östlich von Kloster Wald liegt der Weiherberg. In einer Urkunde von Papst Eugen III. wurde bereits 1152 Klosterwald als Besitz des Klosters Ottobeuren bestätigt. Abt Isingrim bedachte die bereits bestehende Kapelle St. Marx im Tal 1167 mit Reliquien. Unter Abt Gallus Memminger wurde die Kapelle 1594 abgebrochen, am Waldhang neu aufgebaut und 1595 geweiht. Ein Neubau wurde 1685 bezogen, im selben Jahr wurde das Kloster selbständig. Es unterlag noch keiner bestimmten Klosterregel. Die Äbtissin des Nonnenklosters Nonnberg Maria Anna Ernestine von Thun gilt als eigentliche Gründerin des Nonnenklosters St. Anna im Wald. Sie sandte am 18. Dezember 1706 Nonnen nach Wald und veranlasste die dort niedergelassenen zur Annahme der Regula Benedicti. 1865 kauften die Englischen Fräulein von Mindelheim die Klosteranlage, wandelten sie in ein Mädchenpensionat um und renovierten 1868 die Klosterkirche. Von 1943 bis 1945 war in den Klosterräumen ein Lazarett untergebracht. Bis in die 1990er war dort eine Mädchenrealschule mit Internat der Englischen Fräulein (Maria Ward-Institut).

Das Kloster Ottobeuren ist eine Benediktinerabtei im oberschwäbischen Ottobeuren. Der auch als „Schwäbischer Escorial“ bezeichnete Baukomplex liegt in der Diözese Augsburg. Die Abtei gehört der Bayerischen Benediktinerkongregation an. Die spätbarocke Basilika wurde als Klosterkirche 1737–1766 von Simpert Kraemer (bis 1748) und Johann Michael Fischer erbaut. Der Bau fand in der Regierungszeit der Äbte Rupert Neß und Anselm Erb statt. Zur reichen Ausstattung gehören unter anderem Kuppel- und Deckenfresken sowie Altarbilder der Vetter Johann Jakob und Franz Anton Zeiller aus Tirol, Stuckfiguren von Johann Joseph Christian, Stuckarbeiten von Johann Michael Feuchtmayer dem Jüngeren. Fast unverändert sind die zwei weithin berühmten barocken Chororgeln von Karl Joseph Riepp: die viermanualige Dreifaltigkeitsorgel mit 47 Registern und die zweimanualige Heiliggeistorgel mit 27 Registern, beide mit französischem Klangbild. Der Erbauer betrieb nebenher unter anderem in Dijon (Burgund) einen Weinhandel. Das Chorgestühl stammt von Martin Hermann (Schreinerarbeiten) und Johann Joseph Christian (Reliefs) und gilt als eines der schönsten des süddeutschen Barock. Mittelpunkt der Kirche ist ein romanisches Kruzifix (um 1220). Die ungewöhnliche Nord-Süd-Ausrichtung der Kirche ist durch ihre Lage innerhalb der Gesamtanlage bedingt, deren Grundriss die Form eines Kreuzes hat. 1926 wurde die Klosterkirche von Papst Pius XI. zur Päpstlichen Basilika erhoben.

Wegstrecke:

Katzbrui – Mühlengasthof – Mariengrotte – Köngetried – Lichtenau – Am Auenberg – Mussenhausen – Wallfahrtskirche „Unserer lieben Frau vom Berge Karmel“ – Hahnenbichl – Hammerschmied – Frechenrieden – Sankt Gordian und Epimach – Mühlberg – Weiherwald – Dennenberg – St. Josef – Weiherberg – Stephansried – St. Stephan – Kloster Wald – Eggisried – Erich-Schickling-Stiftung – Ottobeuren – Benediktinerkloster Ottobeuren – Basilika St. Alexander und Theodor