Wiesengänger (Naturschatzkammern) Etappe 10: von Leutkirch nach Bad Wurzach

Die 10. Etappe der Wandertrilogie Allgäu verläuft vom Gansbühl in Leutkirch zum Kurhaus in Bad Wurzach. Die Highlights der 26 km langen Streckenwanderung sind das Schloss Zeil und das Wurzacher Ried. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

 

 

Besonderheiten:

Schloss Zeil ist die Residenz der Nachfahren der Fürsten von Waldburg-Zeil in Leutkirch im Allgäu. Der 752 m hoch gelegene Standort des Schlosses auf einer eiszeitlichen Endmoräne war schon in der Hallstattzeit besiedelt. Im Mittelalter wurde durch die Truchsessen von Waldburg eine kleine Burg errichtet, die 1598 abgebrochen wurde. Unter Truchsess Froben von Waldburg-Zeil wurde von 1599 bis 1614 das heutige vierflügelige Schloss im Stil der Renaissance errichtet. Schon vorher hatte er eine Kirche und ein Hauskloster errichten lassen. Die umgebende Gartenanlage der Renaissancezeit wurde im Barock, im 19. Jahrhundert und im 20. Jahrhundert dem Geschmack der jeweiligen Zeit angepasst, seit den 1930er Jahren jedoch wieder im Sinne der Renaissance verändert. Heutiger Besitzer ist Erich Graf von Waldburg zu Zeil und Trauchburg. Das als Privatwohnung der Familie und durch die Liegenschaftsverwaltung genutzte Schloss kann nicht besichtigt werden. Der Park und die Aussichtsterrasse sind jedoch ganzjährig für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Großteil des Schlosses wird als einzelne Wohneinheiten vermietet. Teil der Schlossanlage ist die Pfarrkirche St. Maria (Mariä Himmelfahrt). Schloss Zeil ist auch ein amtlich benannter Gemeindeteil der Stadt Leutkirch im Allgäu.

Das Wurzacher Ried ist eines der größten Naturschutzgebiete und eines der bedeutendsten Moorgebiete Süddeutschlands. Von der EU wurde es als europäisches Vogelschutz- und FFH-Gebiet („Natura 2000“) mit einer Prämie ausgezeichnet. Das Moorgebiet liegt nördlich der Gemeinde Bad Wurzach. Der Rückgang der Gletscher der „Riß“-Zeit und der folgenden „Würm“-Zeit hinterließen ein großes Seebecken, das ab etwa 10.000 v. Chr. allmählich zu einer Moorlandschaft wurde. In den letzten rund 300 Jahren wurde das Moorgebiet durch Trockenlegen und durch Torfstechen gefährdet. Seit einiger Zeit werden zur Sicherung des ökologischen Kleinods Renaturierungen vorgenommen und Vernässungsmaßnahmen durchgeführt. Das Wurzacher Ried ist jedoch ganz überwiegend ein nur durch Regen genässtes weiter wachsendes Hochmoor. Entlang der in allen Randbereichen vorhandenen Fließ- und Grundgewässer gedeiht ein Niedermoor. Der weithin noch unberührte Kernbereich, der etwa ein Drittel der Moorgesamtheit umfasst, ist das größte zusammenhängende und noch intakte Hochmoor Mitteleuropas.

Wegstrecke:

Leutkirch – Gansbühl – Marktstraße – Dammweg – Eschach – Holzhof – Wehrkirche St. Magnus – Schloss Zeil – Pfarrkirche Maria Himmelkönigin – Gasthaus Grüner Baum – Holzkapelle St. Josef – Sebastianskapelle von Sebastianssaul – St. Colomban und St. Gallus – Aussichtspunkt Wachbühl – Starkenhofen – Bergbauernhof „Bergjockl“ – Gospoldshofen – Pfalzerweg – Käserei Hofer – Wengenreute – Waldeslust – Rötelenbachtal – Rötelenbachweiher – Dorf Albers – Wurzacher Ried – Bohlen- und Naturweg – Start- und Willkommensplatz Bad Wurzach