Mehr als 200 km führt der Oberallgäuer Rundwanderweg durch die schönsten Regionen des landschaftlich ohnehin besonders reizvollen Oberallgäus: vom Hügelland rund um Kempten, der Allgäu-Metropole im Norden, bis hinunter in den Süden, zu den Bergen der Nagelfluhkette und zu den markanten Gipfeln des Allgäuer Hauptkammes und wieder zurück.
Der Oberallgäuer Rundwanderweg kann in 10 Etappen gelaufen werden:
E01: Altusried – Wiggensbach – Buchenberg, 18 km
E02: Buchenberg – Eschacher Weiher – Wengeregg Alpe – Wengen – Weitnau, 17 km
E03: Weitnau – Hauchenberg – Missen – Pfarralpe – Thaler Höhe – Salmaser Höhe – Stallebene – Salmas – Oberstaufender/Hündlebahn, 22 km
E04: Hündlebahn – Hündlekopf – St. Rochus – Scheidwang – Heidenkopf – Siplinger Kopf – Obere Wilhelmine-Alpe – Balderschwang, 24 km
E05: Balderschwang – Dinigörgen Alpe – Rohrmoos – Scheidthal Alpe – Riezlern, 22 km
E06: Riezlern – Oberwestegg – Schönblick – Söllereck – Sattelkopf – Hochleite – Schwand – Freibergsee – Renksteg – Oberstdorf, 14 km
E07: Oberstdorf – Wallraffweg – Gaisalpe – Schnippenkopf – Heidelbeerkopf – Sonnenkopf – Hühnermoos – Alstädterhof – Strausberghof – Zwölferkopf – Hornalpe – Bad Hindelang, 22 km
E08: Bad Hindelang – Karl-Hüller-Haus – Wertacher Hörnle – Hörnle See – Schnitzlertalalpe – Pfeiffermühle – Wertach, 17 km
E09: Wertach – Mittelberg – Zollhaus – Bodelsberg – „Kempter Wald“ – (Hauptmannsgreut/Hochgreut) – Wolkenberg – Wilpoldsried, 30 km
E10: Wilpoldsried – Priors – Ruine Wagegg – Fleschützen – Haldenwang – Pfaffenhofen – Probstried – Bärenwies (Schrattenbach – Naiers) – Pfefferhof – Grasgrub – Sachsenrieder Weiher – Illerufer – Altusried, 34 km
Für anstrengende Abschnitte, Gratwanderungen und steile Anstiege wird man aber immer durch die wundervollen Ausblicke auf nahe und ferne Alpengipfel, klare Bergseen, idyllische Täler und das ausgedehnte Voralpenland belohnt. Überall findet man Gasthöfe und Alpen zum Einkehren. Unterwegs hat man die Gelegenheit, den Blick auf viele interessante geologische Besonderheiten zu werfen. In Tobeln kann man die Gesteinsschichten erkennen, der abtauende Illergletscher ließ Findlinge zurück.
Wasserfälle, Schluchten und interessante Felsformationen runden das Bild ab – von wunderschönen Alpengipfeln einmal ganz abgesehen. Aber auch die Kultur muss auf einer Wandertour nicht zu kurz kommen. In fast allen Orten laden Kirchen, Kapellen und Museen zu einem Besuch ein. Auf der Strecke begegnet der Wanderer einigen Burgruinen. Die Städtchen und Gemeinden bezaubern den Wanderer durch ihren alpinen Charakter und die ursprünglichen, oft schön bemalten Häuser. Der Wanderweg führt durch viele kleinere Orte, aber auch durch bekannte Bäder wie Oberstaufen, Hindelang oder Oberstdorf.
Gerade im Frühling und Sommer wird das sich dem Wanderer bietende Bild dem Klischee vom „grünen Allgäu“ vollkommen gerecht. Saftige Alpen mit grasenden Kühen, so stellen sich die meisten Besucher das Allgäu vor. Das war jedoch nicht immer so – früher hieß es „das blaue Allgäu“. Blühender Flachs färbte Hänge und Täler blau. Dann wurde der Flachsanbau unrentabel, die Bauern litten Not. Der Missener Carl Hirnbein leitete den Umbau zu Milch- und Alpwirtschaft ein und formte damit das Allgäu, das wir heute kennen: zahlreiche einsam gelegene Alpen inmitten nahrreicher Bergwiesen, damit verbunden natürlich viele Kühe und in der Folge schmackhafter Bergkäse. In Missen erinnert ein Museum an Hirnbein und sein Lebenswerk.